Eistee an und für sich ist eigentlich eine Perversion – er ist nicht mehr als parfümiertes Zuckerwasser mit Schwarzteezusatz. Dennoch muss ich gestehen, dass ich mit 13 Jahren im Sommer unheimlich viel Eistee getrunken habe. Irgendwie war das damals cool, am See liegend seinen Eistee aus dem Tetrapak zu trinken, warum auch immer. Und die Eltern hatten sowieso etwas dagegen, diese Zuckerplörre zu kaufen. Heute noch sehe ich immer wieder vorpubertäre Schüler im örtlichen Supermarkt, die sich für die Mittagspause schnell noch etwas zu trinken holen und jedes Mal sind mindestens zwei dabei, die sich Eistee aus dem Tetrapak mitnehmen! Meist dann auch noch von der Eigenmarke des Supermarkts, Kostenpunkt: um die 50 Cent für 1,5 Liter.
In Münchner Studentenkreisen dagegen ist man vermeintlich weiter. Das Eisteefeeling ist geblieben, die Preise haben jedoch deutlich angezogen. In den Cafés rund um die Münchner Uni findet man nicht mehr Lipton, sondern bekommt nur noch die buntbedruckten Glasflaschen der Marke “Arizona”.
Schick sieht’s schon mal aus…
Die Flaschen fassen genau 473ml, sind superhip, weil aus den USA, und auch noch sooo öko, weil “Green Tea” drauf steht. Auch im Vapiano gibt es den Eistee, dort kostet die Flasche 3,50 Euro. Ich habe aber auch schon eine Freundin erlebt, die im Restaurant fast fünf Euro dafür hingelegt hat.
Der Arizona Eistee wird in den Sorten „Green Ice Tea Ginseng & Honey“, „Blueberry White Tea“, „Mandarin/Orange Green Tea“, „Peach“, „Lemon“ und „Pomegranate“ angeboten. Von letzterer Sorte, also Granatapfel, habe ich im Getränkemarkt letztens eine Plastikflasche für 1,70 Euro entdeckt. Das Design und der Inhalt sind identisch mit denen der Glasflasche, lediglich haben sich hier die Macher wohl auf ein rundes Maß von 500ml geeinigt. Also habe ich gleich einmal zugegriffen, um für euch eine kleine Review über den so gehypeten Eistee zu schreiben.
Der Preis, den man in der Gastronomie für das Getränk zahlt, ist vergleichsweise hoch. Dennoch hat Arizona hier sicher nicht die Bionade unter den Eistees kreiert. Wasser und Zucker stehen bei den Inhaltsstoffen ganz vorne, außerdem dabei: Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat (3,4%), Granatapfelsaft aus Granatapfelkonzentrat (1,6%), Honig, natürliches Aroma, Karottensaft aus Karottensaftkonzentrat, Grüntee-Extrakt (0,05%) sowie ein paar Antioxidantien.
…aber schmeckt’s denn auch?
Diese Zusammensetzung schlägt sich auch im Geschmack nieder. Der erste Schluck lässt mich zusammenzucken. Ich mag Süßes ja wirklich gern, doch das erscheint mir dann doch zu süß. Oder? Ich nippe gleich nochmal, ein zweites, ein drittes Mal. Und plötzlich finde ich es gar nicht mehr so schlimm. Ob das Rauchern mit der ersten Zigarette wohl auch so geht?
Von Granatäpfeln schmecke ich überhaupt nichts. Dafür erinnert mich das Getränk stark an etwas aus meiner Kindheit – es schmeckt 1:1 wie Capri-Sonne Cherry! Je mehr ich davon trinke, desto besser schmeckt mir dieses Zuckerwasser, doch irgendwie pappt mir nach einem Glas mein Mund schon arg zusammen. Aber das hat Eistee per se ja so an sich.
Nach Hot Caipi jetzt: der heiße Eistee
Doch plötzlich fällt mir dieser Hinweis auf der Flasche auf. Moment einmal, wir sprechen hier doch von Eistee? Aber gut, ich will dieses Getränk ja auf Herz, Nieren und Geschmack testen. Also ab damit in die Mikrowelle und einen guten Schluck nehmen. Und irgendwie schmeckt mir das Zeug heiß tatsächlich besser als kalt. Wobei besser auch nicht „great“ heißt – denn jetzt hat das Getränk eben etwas von süßem Früchtetee.
Ich persönlich finde, dass man den Pomegranate-Eistee durchaus trinken kann, wenn man denn auf Eistee (oder süßen Früchtetee) steht. Dennoch steht für mich fest, dass das Produkt außer einer guten Marketingstrategie und schickem Design keinen Grund liefert, warum es so vergleichsweise viel kostet.
Mein Fazit deshalb:
Michi meint dazu:
Gestern stand ich bei SFCC vor dem Tee und dachte “Soll ich jetzt…?”. Dann aber: “3,50 Euro??? Neee.”
marc meint
also ich kenne das getränk aus meiner usa reise von letzter woche und habe es geliebt dort ist es auch ziemlich günstig gerade mal 1 dollar und 8 cent (inklusive tax) und das für 680ml das heißt der liter kostet um die 1,60$ und ich fande ihn sehr aromatisch und nur leicht süß (green tea with honey and ginseng)
also denke ich ist das nur in deutschand so zum hype geworden drüben bei den amis ist es nur ein beliebter eistee
Sandra meint
Arizona Green Tea + Honey gibts in der 568ml Dose bei Rossmann für einen Euro. Über den Preis kann man sich echt nicht beschweren …
Greta meint
Also ich finde den Tee sehr lecker
& nicht zu süß.
Außerdem steht nirgendwo auf der Verpackung etwas von ”Bio”
Natürlich ist es ein Modegetränk aber zu dem hat es grade mal die
hälfte (sogar och weniger) kaalorien als vergleichlich bei der
gleichen mänge Cola Fanta oder ähnliches.
Ich liebe AriZona und kann alle Sorten nur empfehlen !
memaw meint
pommegranate ist nicht soi meins aber der honey green tea und blueberry white teee…dafür würde ich morden. :D
Donpromillo meint
Also ich mag den lemon tea sehr gerne aber seltsamer weise hab ich zwischen plastikflasche und dose geschmackliche unterschiede entdeckt…klingt seltsam ist aber so
Tacheles meint
Das Zeug ist so widerlich, da schmeckt der Billig-Eistee aus dem Discounter für 89 cent pro 1,5l besser und vor allem: mehr nach Tee. Keine Ahnung, wieso diese extrem übersüßte Plörre überhaupt den Namen “Tee” tragen darf, denn tatsächlich sind nur 0,05% des Inhalts Tee. Der Rest: Wasser, Zucker, Honig, Saftkonzentrat und Aromen. Meine Frau hat nach einer halben Flasche “Granatapfel” aufgegeben, den Rest habe ich mir wegen des hohen Preises dann reingezwängt – Geld würde ich dafür nicht nochmal ausgeben.
Was die Kalorienmenge angeht, hat Greta ein bisschen geschwindelt: 128kJ pro 100ml bedeuten, dass der Granatapfeltee einen minimal höheren Brennwert hat als die meisten anderen Eistees, einschließlich Lipton und Discounter. Viele Eistees kommen übrigens sogar mit erheblich weniger aus (unter 20kJ). Fanta hat im Vergleich dazu zwar mit 176kJ mehr, aber ganz sicher nicht das Doppelte an Kalorien. Und das auch nur, wenn man weder “light” noch “zero” mag. Von “Arizona” Eistee würde ich jedenfalls jedem abraten.
JFox meint
“Eistee an und für sich ist eigentlich eine Perversion – ” wird keiner mehr sagen, der einmal in den Staaten richtigen homemade Iced Tea getrunken hat. Tatsächlich ist es nämlich Schwarztee, der einfach nur gekühlt wird. In vielen Restaurants und auch bei Menschen zu Hause gibt es die unterschiedlichsten Flavors die dazugemischt werden.
Ich habe mir in einem kleinen Restaurant etwas abseits in Vegas,NV mal einen Iced Tea bestellt und musste erstmal schlucken. Es war reiner frischer Schwarztee der meine an den deutschen drecks-Eistee gewöhnten Geschmacksknospen erstmal erschütterte – überhaupt nicht süß, eher etwas bitter, aber erfrischend und man hat nicht sone “Pappfresse” wie von deutschen Eistees bekommen. Also wer in den States mal die Möglichkeit hat richtigen Iced Tea zu probieren, nur zu!
Meine persönliche Lieblingssorte von Iced Tea ist “Arnold Palmer’s”. Es ist halb schwarzer Tee und halb Lemonade. Leider gibt es ihn hier in Deutschland nicht, habe auch noch niemanden gesehen, der das importiert. Es schmeckt köstlich und hat mit dieser Arizona Tea-Plörre rein gar nichts zu tun und mit den “Eistees” aus Deutschland schon gleich gar nicht.
Das Problem in Deutschland ist einfach, dass jeder scheiß aus den USA “gehyped” wird, da es ja aus den Staaten ist und man somit “In” und “Cool” ist. Das ist genau wie mit diesem “FIJI” Wasser. In den Staaten gibt es das wie bei uns Volvic oder Vittel. Hier kostet das Wasser schlanke 2€ für 0.5l und trotzdem seh ich an meiner Uni Leute damit rumrennen die eigentlich von den Herstellern als Werbeträger dafür bezahlt werden müssten. Ruft bei mir nur noch Kopfschütteln hervor.
Wolfen meint
Es ist etwas unpassend sich als Kritiker für ein Produkt hinzustellen, wenn man dermaßen starke Vorurteile gegen die ganze Produktgruppe zu hegen scheint.
Kurz zu dem Preis. Ein Importprodukt das noch sehr neu auf dem lokalen Markt ist, ist meistens teuer und wird erst günstiger wenn mehrere Geschäfte dieses Anbieten und somit auch die Importkosten sinken und durch die konkurrierenden Anbieter der Preis fällt.
Geschmack ist glücklicherweise bei jedem anders. Ich kaufe und trinke es nicht weil ich zu viel Geld habe oder es „gehypt“ ist. Sondern schlicht weg weil es sehr gut erfrischt und lecker ist. Bei der Geschmacksrichtung Granatapfel wurde noch gesagt, dass es sehr süß wäre. Dies bestreite ich nicht, jedoch empfehle ich mal dass man einen reifen Granatapfel kosten sollte. Dann weiß man, dass der süße Geschmack durchaus der echten Frucht nahe kommt.
Wie schon gesagt, Geschmäcker sind unterschiedlich. Nach meiner Meinung ist der Vergleich mit Capri-Sonne-Cherry in etwa, als würde man einen Bordeaux mit Traubensaft gleichsetzen.
Meike meint
ich finde diese übertrieben negative Kritik was den Preis betrifft ohnehin lächerlich !! Denn es zwingt euch ja niemand “Arizona” zu kaufen. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden (Gott sei Dank) ! Und wenn ich bedenke, was (zBsp) Red Bull kostet…. dann doch lieber Arizona :-) Mit crashed ice und nem Schuss frischgepresster Zitrusfrüchte (habs schon mit Orangen, Zitronen und auch Grapefruit verfeinert) schmeckt Arizona echt gut und ist erfrischend!