Holunderblüten-Cheesecake mit Krümelboden

Vor meinem Balkon blüht der Holunder. Zuerst ganz zart und dezent, und in den letzten Tagen hat es auf einmal “Boom!” gemacht und zack, bogen sich die Äste vor Holunderblütendolden. Dieses Pfingstwochenende wurde deshalb zum Holunder-Wochenende: Ich habe zum ersten Mal Sirup angesetzt und mir gleich überlegt, was kann ich daraus nur machen? Ahja, vielleicht ja – Kuchen?

Auf Cheesecake hatte ich schon lange mal wieder Lust. Und seit Cynthia Barcomi in ihrem Cheesecake-Buch (*) endlich das Rezept von dem Kuchen aus ihrem Berliner Café preisgegeben hat (wie groß meine Liebe zu diesem Kuchen, gut 600 km von meinem Wohnort entfernt, ist, lest ihr hier), wollte ich ihn endlich einmal nachbacken. Das war also der Tag, an dem aus dem geliebten New York-Cheesecake ein Holunderblüten-Cheesecake wurde. Quasi ein Munich-Hugo-Cake.

Ich habe mir alle erdenkliche Mühe gegeben, endlich einen Cheesecake ohne Risse hinzubekommen. Hat auch fast geklappt, wie ihr seht. Gebacken habe ich den Holunderblüten-Cheesecake in meiner neuen Lieblingsbackform: einer wasserdichten Push Pan (*), in der man den Kuchen endlich guten Gewissens in ein Wasserbad stellen kann. Zur Sicherheit trotzdem noch eingewickelt in Alufolie. Frühere Versuche haben zu matschigem Keksboden und roher Füllung geführt, einfach weil die Form nie so ganz dicht war. Diesmal hat der Kuchen auch nur einen minimal kleinen Riss bekommen, den aber erst beim Abkühlen. Kommt davon, wenn man ihn nicht im ausgeschalteten Ofen auskühlen lässt. Dafür ist er rundum gleichmäßig durchgebacken und man kann im Riss ganz wunderbarst Minzblätter als Deko verstecken, hihi…

Die Holunderblüten habe ich in der Füllung in Form einer guten Schusses Holunderblütensirup versteckt. Der ersetzt komplett den Zucker, den man ansonsten hineinkippen würde. Und ein paar frische Blüten sehen als Topping nicht nur bezaubernd aus, sondern verströmen bei jedem Bissen ein herrliches Frühlingsaroma.

Rezept für Holunderblüten-Cheesecake (für eine 22cm-Form)

für den Boden:
60 g Dinkelmehl Type 630 (alternativ: Weizen Type 405)
30 g Dinkel-Vollkornmehl (alternativ: Weizen-Vollkornmehl)
10 g Weizenkleie
30 g brauner Zucker
¼ TL Natron
¼ TL Backpulver
¼ TL Zimt
1 Msp. gemahlene Vanille
80 g weiche Butter
1 EL Honig

für die Füllung:
350 g Frischkäse
100 g griechischer Joghurt (10% Fett)
2 Eier
Saft von 1/2 Zitrone
3 EL Speisestärke
130 ml Holunderblütensirup

 Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Alle trockenen Zutaten für den Boden in einer Rührschüssel miteinander mischen. Butter und Honig mit einem Handmixer oder der Küchenmaschine kurz unterrühren, bis ein gleichmäßig gemischter Teig entstanden ist. Backform mit Butter einfetten und die Zutaten für den Boden festdrücken. 10 Minuten backen und komplett auskühlen lassen.

 Ofen auf 170°C Ober-/Unterhitze einstellen. Frischkäse und Joghurt cremig aufschlagen, Zitronensaft und Holunderblütensirup unterheben. Die Eier einzeln unterrühren. Zum Schluss die Speisestärke hineinsieben und noch einmal gleichmäßig mischen. Die Füllung auf dem gebackenen, ausgekühlten Boden verteilen.

 Zwei lange Lagen Alufolie kreuzweise auslegen und in die Mitte die Springform stellen. Die Alufolie gleichmäßig nach oben falten und die Lagen ineinander verzwirbeln. Dicht an die Springform drücken, sodass möglichst kein Wasser in die Springform laufen kann. Eine tiefe Fettpfanne oder große Auflaufform in das untere dritte des Ofens stellen. Eingewickelte Springform hineinstellen und das Gefäß außen herum einen Finger breit mit Wasser befüllen. Den Kuchen 45-50 Minuten backen. Tipp für die Garprobe: An die Springform klopfen oder diese leicht seitlich schütteln. Wenn der Kern des Kuchens nicht mehr wackelt, ist er fertig. Ofen ausschalten und Kuchen darin etwa eine Stunde noch stehen lassen, so vermeidet man etwaige Risse.

 Kuchen herausholen, komplett abkühlen lassen und danach mindestens sechs Stunden im Kühlschrank (besser aber noch über Nacht) kühlen. Mit frischen Holunderblüten und/oder Minzblättern dekorieren und servieren. eat it. love it.