Eigentlich wollte ich euch an dieser Stelle die mir immer absolut einleuchtende Logik unserer Küchenschränke darlegen. Je länger ich jedoch darüber nachgedacht habe, umso mehr realisierte ich: So wirklich logisch ist das alles nicht. Wir haben eine Nudelschublade (Logikcheck bestanden), einen Hängeschrank mit Essig und Öl, über denen sich wiederum die Teebeutel tummeln (Logik? Geht so…) und dann haben wir noch einen Backschrank, in dem ich gemahlenen Mandeln und Backpulver neben meinem Wok, meinem Handmixer und meinem Mörser aufbewahre. (Wie bitte?) Aber kein Mehl. (Warum denn das?!) Denn Mehl und Zucker sind in dem Schrank. Genauso wie Kaffee, Kakao und Reis. Nun, es soll in heute um den Schrank, beziehungsweise das Chaos darin, gehen. Und wie ich loszog, um dieses zumindest ein wenig zu beseiten.
Durch meine Backleidenschaft haben sich nämlich inzwischen fünf verschiedene Sorten Mehl in eben diesem Schrank angesammelt, die alle in ihren Originalverpackungen aus Papier, mal voller, mal weniger voll, im Schrank herumstanden, daneben noch die Haferflocken und all das andere. Beim Herumkramen in diesem Schrank, auf der Suche nach der richtigen Mehlsorte, bin ich natürlich nicht immer so brav, all die Packungen, die vorne stehen, herauszuräumen. Nein nein, ich schiebe zur Seite und ich wühle dahinter herum. So kam es schon vor, dass ich eine Mehldusche von oben abbekommen habe, als eine der offenen Packungen mir entgegenkam.
Die Plage aus dem Küchenschrank
Und wer von euch schon einmal Lebensmittelmotten in einem Schrank beheimatet hat, weiß, wie töricht diese Aufbewahrungsart ist. Allen anderen sei gesagt: Das.ist.töricht. Nein, nicht nur das, es ist grob fahrlässig! Denn habt ihr die Viecher erst einmal aus dem Supermarkt mit nach Hause eingeschleppt, könnt ihr alle anderen offenen Sachen in dem Schrank eigentlich gleich mitentsorgen.
Vor einziger Zeit habe ich dann jedoch bei The Painted Hive ein DIY-Tutorial für wunderschöne Vorratsgläser entdeckt – die auch noch bezahlbar schienen. Also bin ich zu IKEA gefahren und habe mehrere Gläser aus der “Korken”-Serie gekauft. Auf dem verlinkten Blog gibt es ein PDF mit englischen Labels für verschiedene Zutaten. Für mich haben jedoch immer noch ein paar Dinge gefehlt, und als ich noch einen kurzen Moment nach der englischen Übersetzung für das Wort Semmelbrösel gesucht habe, dachte ich mir: Kannst du auch selbst machen.
Vorratslabels selbst drucken
Bei “The Painted Hive” findet ihr die Schriftarten zum Download verlinkt, damit könnt ihr in eurem Textverarbeitungsprogramm einfach selbst eure Labels in der Optik designen. Für die Lautschrift bin ich meist auf Wiktionary fündig geworden und habe die vorhandenen Buchstaben nachgeschrieben. Leider habe ich hier in Deutschland keine “Magic Decal Papers” gefunden. Deshalb habe ich diese selbsthaftende Fenster-Folie zum Bedrucken (*) verwendet.
In das Glas mit 1,8 Liter Fassungsvermögen habe ich die verschiedenen Mehlsorten und den Zucker gefüllt (ein Kilo Mehl passt, mit etwas Klopfen und Schütteln, genau in eines der Gläser), in die anderen kamen Haferflocken, Semmelbrösel, Couscous, Reis und Grieß. Wichtig ist, dass man sowohl die bedruckte Folie als auch die abgespülten Gläser gut trocknen lässt – damit der Druck nicht verwischt und die trockenen Lebensmittel nicht feucht werden.
Fazit
Das Aufbringen der Folie war leider nicht ganz einfach, ich habe ein paar kleinere Luftblasen und Falten in den Labels, für die man aber schon sehr genau hinsehen muss. Das Hauptproblem war, dass nicht jedes der Vorratsgläser eine gleichmäßige Oberfläche hat. Und vor allem die kleinen Gläser haben eine stärkere Krümmung, sodass größere Labels nicht allzu gut darauf angebracht werden können. Nach der ersten Runde mit den Labels würde ich euch raten: schreibt lieber etwas weniger drauf und macht daraus kürzere Folien, dann bekommt ihr weniger Probleme mit der Glaskrümmung.
Für die kleinste Größe, die ich noch nicht befüllt habe, werde ich die Labels deshalb wahrscheinlich auf dem Deckel anbringen. So oder so: Ich finde die Gläser sehr hübsch und bedaure es jetzt schon fast, dass sie vorerst im Küchenschrank versteckt bleiben müssen – aber vielleicht dürfen sie ja demnächst auf ein offenes Küchenregal umziehen.
Melli meint
Die Gläser und die Aufklber sehen toll aus! Jetzt hast du alles schön ordentlich ;-)
Elisabeth meint
Das sieht so cool aus, dass ich das erstmal bei Pinterest speichern musste.
Kristina meint
Hi, hast du deine Etiketten auch noch irgendwo als PDF oder so zum download? *liebguck* :-)
Dann möchte ich noch gerne wissen, ob die Folien denn spülmaschinenfest sind oder wie du das sonst machst…
Vielen Dank im Voraus,
Kristina
Tina meint
Hallo Kristina! Eine PDF-Version könnte ich mal erstellen, stimmt eigentlich. Muss mal nach entsprechend lizensierten Schriftarten suchen, mit denen man das möglich machen kann :) Spülmaschinenfest sind die Folien leider nicht. Und wie ich inzwischen festgestellt habe, sollte man nach Möglichkeit auch nicht mit nassen Fingern allzu lange darauf herumtappen, bei einem Etikett hat sich die Tinte schon an manchen Stellen verabschiedet, das ist leider nicht ganz so günstig. Allerdings sind die Folien mehrfach wiederverwendbar – solltest du also die Gläser mal in die Spülmaschine stecken wollen, würde ich die Folien abziehen und z.B. auf Dokumentenhüllen “zwischenparken”, danach einfach wieder aufkleben! :)
Chris meint
Vielleicht kannst Du uns die ja auch einfach mit den hier verwendeten Schriften per Email zukommen lassen oder ist das auch nicht erlaubt?
Tina meint
Weitergabe ist Weitergabe, insofern ändert das nichts.
Marc meint
HI, die Gläser haben mich auch zum tätig werden animiert großes Kompliment. Ich habe die Gläser mit Decal-Papier sprich Wasserschiebefolie beschirftet, damit sind sie auch Wasserfest (zwar nicht für den Geschirrspüler aber immerhin). Wer mag kann sich ja mal meine Gläser auf meinem Blog ansehen. http://marc-wesel.de/diy-vorratsglaeser/
Nochmals großes Kompliment das Nachwerkeln hat echt super Spaß gemacht :-)
Liebe Grüße
Marc
Claudia meint
Huhu – ich bin gerade dabei, unser ganzes Haus aufzuräumen und schöner zu machen in einer Januar-Aufräumchallenge – bei der Ideensuche bin ich dabei auf deinen Blog gestoßen!
Wunderschöne Idee – ich guck mal, ob ich die auch umsetzen kann! :)
Gabriele Seiler meint
Hallo,
ich suche schon seit einiger Zeit nach Bügelgläsern (rund) etwa 2 Liter zur Dekoration, z. B. mit einer Kerze usw.
Jetzt bin ich durch Zufall auf Ihre Internetseite gekommen und
habe genau die Gläser gesehen, die ich suche.
Können Sie mir sagen, wo man diese kaufen kann???
Ich freue mich auf Ihre Rückantwort. DANKE!
Viele Grüße
Gabriele Seiler
Tina meint
Das sind die Gläser “Korken” von IKEA! Günstig und halten seit Jahren ohne Tadel.
natalie meint
Hallo.
Ich find die Idee so super *nach mach* aber mit dem plotter.
Hast du die Texte? Schriftart ist mir egal, muss sowieso alles plottertauglich machen.
Danke schon mal :)
Lg
Rita meint
Hallo
ich habe deine Idee umgesetzt aber bei mir hält die Folie nicht. Was mach ich falsch?
Tina meint
Welche Folie hast du denn verwendet? Waren die Gläser wirklich komplett frei von Spülmittelresten und Fett? Ansonsten fällt mir so als Ferndiagnose auch nicht mehr ein, entschuldige…
Nicole meint
Ohhhhhh so eine schöne Idee…..bin gestern sofort zum Schweden
Eyreenchen meint
Es sieht so toll aus…habe das gleiche Problem mit den Semmelbröseln…woher stammen denn die Nummern, bei den Nudeln z.B. 008???
Lg
Tina meint
Einfach selbst ausgedacht :) Bzw. haben keine weitere Bedeutung, sehen halt nach nem System aus, hehe…
zoesundlivsmama meint
Hallo, darf ich fragen welche Schriftart du verwendet hast? :)
Tina meint
Müsste “Mrs Eaves” gewesen sein, wenn ich mich richtig erinnere, für die Erklärungstexte könnte man die “Courier New” verwenden! :)
Sarah meint
Gibt es mittlerweile eine Möglichkeit die Texte irgendwie zu bekommen?
Vielen Dank.
Tina meint
Tolle Sache, die ich gleich nachgearbeitet habe. Habe selbstklebende, bedruckbare Folie genimmen. Um sie sicher abwischbar zu machen, habe ich ein zweites Stück Folie ein bisschen größer auf die Schrift der ersten Folie geklebt. Dann Ränder verschneiden (ging mühelos) u auf Gläser kleben.
Folien sind so dünn, dass man nicht sieht, dass sie doppelt sind.
Für Nüsse u Co habe ich 250 ml Flaschen genommen. Super!!