Aktualisierung Mai 2017: Die Paprika-Tarte mit Ziegenkäse ist nach wie vor der Knaller, ein bisschen was habe ich aber dazu gelernt. Tipp 1: Ihr könnt als Abkürzung auf das Rösten der Paprika verzichten und sie in frischer Form pürieren, davor würde ich euch allerdings raten, sie zu schälen – funktioniert hervorragend mit einem geriffelten Tomatenschäler (*), zur Not auch mit einem Sparschäler. Manko: Ihr verpasst den Geschmack gerösteter Paprika. Vorteil: Deutlich weniger Zeit- und Arbeits- und Spülaufwand. Tipp 2: Als Boden habe ich zuletzt den Dinkel-Vollkorn-Teig verwendet, er gibt eine herrlich kernig-nussige Note an die Tarte, solltet ihr mal ausprobieren!
Ach was bin ich an dieser Tarte schon verzweifelt. An der Paprika-Tarte mit Ziegenkäse. Und offenbar hatte nicht nur ich meine Probleme, sondern auch Ulrike und Katharina, denn die Backzeit aus dem Originalrezept kommt nicht wirklich hin – mir ist die Tarte einfach mehrmals viel zu flüssig geblieben, trotz sehr langer Backzeit. Vier Zentimeter Höhe sind natürlich auch eine Ansage, ich bin da aber ganz bei Micha und meiner Namensvetterin Tina, die (genau wie ich) eher Fans von flachen Tartes zu sein scheinen.
Ein Rezept geht durch die Bloggerwelt
Und nach insgesamt vier Versuchen bin ich inzwischen mit dieser Tarte in Sachen Konsistenz genauso zufrieden wie mit dem Geschmack. Den fand ich nämlich schon immer toll. Eigentlich sollte ich mir endlich mal dieses Kochbuch von Catherine Kluger zulegen, wenn die anderen Tartes nur halb so lecker sind, dann lohnt sich das schon…
Großer Fehler: ich laktoseintolerante Köchin habe immer laktosefreie Milch verwendet, dabei jedoch nicht auf den Fettgehalt geachtet. Nehmt also bitte keine fettarme Milch, sondern auf jeden Fall Vollmilch. Außerdem bin ich von einer hohen, kleineren Tarte auf das Backen in meiner Standardtarteform (Durchmesser 28 cm) umgestiegen. Und ein Ei mehr schadet der Angelegenheit meiner Ansicht nach überhaupt nicht. Ganz nebenbei habe ich außerdem meinen Lieblingsquicheteig von Fonsi aka Alfons Schuhbeck verwendet.
Mit dem Ziegenfrischkäse habe ich etwas herumexperimentiert. Unfreiwillig. Denn dass man streichfähigen Frischkäse aus dem Töpfchen nur schwer zerbröckeln kann, habe ich beim Einkauf nicht bedacht. Am besten funktionieren für mich die festeren Ziegenfrischkäse-Taler (die gibt’s zum Beispiel von der Edeka-Eigenmarke). Ziegenweichkäse gäbe es auch noch, der ist hier aber nicht gemeint.
Rezept für eine 28 cm-Form Paprika-Tarte mit Ziegenkäse
220 g Mehl, Type 405
90 g eiskalte Butter
70 ml eiskaltes Wasser
1 EL Rot- oder Weißweinessig
1/2 TL Salz
400-500 g rote Paprikaschoten
50 g gemahlene Mandeln
1 Knoblauchzehe
3 EL Olivenöl
2 TL dunkler Balsamicoessig
100 g Ziegenfrischkäse
4 Eier
100 ml Sahne
300 ml Vollmilch
Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer, etwas Basilikum
Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Mehl und Salz in eine Rührschüssel geben und die Butter in dicken Flöckchen dazugeben. Mit den Fingern gut und schnell zerkrümeln, bis die Butter in kleinen Krümeln mit dem Mehl gemischt ist. Essig und kaltes Wasser hinzugeben und mit einem Esslöffel schnell zu einem glatten Teig verrühren. Nur einmal kurz mit den Händen durchkneten und in Frischhaltefolie gewickelt mindestens eine Stunde im Kühlschrank lassen. Danach etwa 3 mm dick ausrollen und eine gebutterte Tarteform damit auslegen. Mit einer Gabel mehrmals einstechen und den Teig in der Form eine halbe Stunde lang in die Tiefkühltruhe stellen.
Paprikaschoten waschen, dritteln und putzen. Auf einem Backblech für etwa 20-30 Minuten in den Ofen geben. Dabei immer wieder wenden und rösten, bis sich die Haut schwarz färbt und Blasen wirft. Dann die Schoten aus dem Ofen holen und heiß in einen Gefrierbeutel füllen. Dicht verschließen und die Paprika darin vollständig abkühlen lassen – so lässt sich die Haut später leichter ablösen. Alternative, s.o.: Mit einem Tomatenschäler die Haut vorher abziehen, die erste Variante eignet sich aber besser zum Rösten.
Den durchgekühlten Tarteboden mit Backpapier abdecken, Hülsenfrüchte oder Blindbackkugeln darauf verteilen und auf mittlerer Schiene 15 Minuten blindbacken. Danach das Backpapier mit den Hülsenfrüchten entfernen und den Boden weitere zwei Minuten backen. Die Haut von den abgekühlten Paprika abziehen. Ein Drittel der Schoten in feine Streifen schneiden, den Rest in einen hohen Mixbecher geben. Knoblauchzehe schälen, halbieren, den grünen Keimling in der Mitte entfernen und zu den Paprika geben. Gemeinsam mit den Mandeln, Öl und dem Essig pürieren. Milch und Sahne unterschlagen und mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken. Schließlich die Eier dazugeben und gut verrühren.
Basilikumblätter waschen und trockentupfen. Die Paprikastreifen auf dem vorgebackenen Tarteboden verteilen, danach den Ziegenfrischkäse mit den Händen zerkrümeln und ebenfalls darauf verstreuen. Mit dem angerührten Guss auffüllen, schließlich die einzelnen Basilikumblätter auf der Oberfläche auslegen. Bei 180°C 30-40 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Die Oberfläche sollte leicht gebräunt sein, beim Anstechen mit einem Zahnstocher sollte dieser trocken bleiben. eat it. love it.
Micha meint
Genauso muss/ sollte sie aussehen, diese Tarte! Da bin dann bestimmt auch ich mit der Konsistenz einverstanden. Wie bei den meisten Tarte scheint *flach* das Zauberwort zu sein.
Manfred meint
Hallo Tina,
habe für den Mürbeteig noch einen Tipp ( aus meinem Kochbuch “Perfektion” Die Wissenschaft des Kochen).Eiswassermenge zur Hälfte mit Wodka mischen ..Zur Buttermenge zwei EL Kokosöl, und einen El Backpulver
und ein Eigelb zu dem Teig. . Das restliche Eiweiß wird auf den heißen ,gebackenen Mürbeteig gepinselt. So nimmt er keine Feuchtigkeit vom Guss auf.
Habe es mehrfach ausprobiert.
Liebe Grüße
Manfred