Der Winter hat sich lange Zeit gelassen, jetzt kann man ihn nicht mehr wirklich ignorieren. Also werfen wir einen freudigen Blick auf die neue Specialkarte und fragen uns: passen die Gerichte zur Jahreszeit? Sind die Aromen “klassisch” mit dem Winter verbunden? Und wenn nicht: müssen wir uns damit anfreunden, herbstliche Aromen, die die Österreicher in Form dieser Specials bereits im November und Dezember bekommen haben, erst im Winter zu bekommen?
Was uns als Münchner besonders interessiert, ist der preisliche Unterschied zu Österreich. Wir bräuchten nur geschätzte zwei Stunden nach Österreich… Also informieren wir uns gerne vorher über die Preise der letzten zwei Monate im Nachbarland, nur um uns dann zu ärgern, dass in München grundsätzlich 50 Cent mehr verlangt werden, weshalb wir schon mehrfach bei Pasta-Gerichten die 10-Euro-Marke geknackt haben. Welche Erfahrungen habt ihr mit Preisunterschieden bei Vapiano gemacht? Wir freuen uns auf eure Kommentare!
Auf ein Gericht mit Auberginen habe ich schon lange gewartet: ich liebe die dunkel glänzenden Früchte und weiß ihnen auch sehr feine Aromen zu entlocken. Nun stellt jedoch Pasta Melanzane leider nicht die leckeren Auberginen in den Mittelpunkt des Geschmackseindrucks, denn eigentlich handelt es sich um Pasta Pomodoro e Mozzarella mit ein paar zu großen Auberginenstücken. Pecorino oben drauf (leider erst auf Nachfrage und nach Ablehnung von Parmesan?!) macht diese Kombination zwar interessanter, aber der Namensgeber der Pasta hat zu wenig zu melden. Das liegt zum einen an der Größe der Stücke, zum anderen daran, dass sie nicht frisch mit Zwiebel und Knoblauch angebraten werden, sondern wässrig vollgesogen, aber eben nicht weich, in den Wok kommen. Wenn man Auberginen in Salzwasser gibt, um die Bitterstoffe zu entziehen, heißt das nicht, dass man die Früchte gleich weiterverwenden kann…
Pasta Pomodoro e Mozzarella ist schon ein feines Gericht, aber wenn man daraus Pasta Melanzane machen möchte, muss noch mehr passieren: kleine Stücke mit anbraten, Röstaromen herauskitzeln und dann schmiegt sich das Ganze auch besser an die Spaghetti.
Pasta Melanzane, 8,00 €, gegessen im Vapiano München Fünf Höfe
“Unsere hausgemachte Tomatensauce mit weißen Zwiebeln und Knoblauch trifft auf frische Auberginen und Mozzarella.
Abgerundet mit würzigem Pecorino-Käse. Passt besonders gut zu unseren hausgemachten Spaghetti.”
Nach dem Kreislaufdesaster beim letzten Zusammentreffen mit frischem Knoblauch war für mich schnell klar, dass der bei mir überhaupt nicht mehr in den Pasta-Wok kommt. Insofern bewerte ich Pasta Cognac ohne Knoblauch – allerdings denke ich nicht, dass dieser überhaupt groß etwas hätte verbessern können. Richtig deftig geht es nämlich zu, Speck, zweierlei Zwiebeln und Erbsen sind am Start und dominieren das Gericht vollkommen. Dabei geht leider die “zarte” Hühnerbrust unter und noch viel schlimmer: auch die Sauce! Vom Cognac schmecke ich rein gar nichts und auch die Tomaten scheinen nur zur Farbgebung dabeigewesen zu sein. Noch dazu hat mein Vapianist sich gedacht, mir eine komplett salzfreie Version von Pasta Cognac zu kredenzen. Absicht? Vielleicht, denn natürlich haben die Speckwürfel ordentlich Power und Salz. Dennoch reicht die Kombination Speck-Erbse-Zwiebel allein nicht, um einen ausgewogenen Geschmack hinzubekommen. Auch mit der Pastaempfehlung, den Fusilli, bin ich leider baden gegangen: viele Erbsen bleiben daran so gar nicht haften und bleiben am Schluss mit ein paar Speckwürfeln unten im Teller zurück.
Dafür, dass ich von der wohl teuren Zutat, dem Cognac, nichts geschmeckt habe und auch das Huhn im Vergleich zu den Speckwürfeln vollkommen untergeht, halte ich auch das Preis-Leistungsverhältnis für nicht gelungen. Immerhin befinden wir uns hier in der Preiskategorie D, in der sich sonst Scampis, Flusskrebse, Rinderfiletstreifen und vor allem Curry All’Anatra tummeln.
Pasta Cognac, 9,00 €, gegessen im Vapiano München Fünf Höfe
“Aromatische Speckwürfel, weiße Zwiebeln, frischer Knoblauch und Frühlingszwiebeln treffen auf unsere hausgemachte Tomatensauce,
die mit Cognac und Sahne verfeinert wird. Hinzu kommen zarte Hähnchenbrust und Erbsen. Passt perfekt zu unseren frischen Fusilli.”
Pasta al cacciatore ist das Gericht, bei dem alle Leute, die ich kenne, sich an den Kopf fassen und deutlich ablehnen, dass sie das essen würden. Ich bin da anders: ich lasse mich gerne auf Neues ein und außerdem möchtest du, geneigte/r Leser/in, sicher wissen, was hinter der Kaninchen-Pasta steckt. ;)
Da ist zunächst mal der herbe Geschmackseindruck von Kapern, jeder Menge Kapern. Die muss man mögen und auch zu meinen Favoriten zählen sie nicht, weshalb ich auf eine eher geringe Menge gehofft hatte. Weit gefehlt: selbst am Ende, nachdem ich einen guten Teil zur Seite geschoben hatte, verblieb ein gehäufter Esslöffel (!) davon in meiner Schale. Kaninchen mit Pasta ist interessant und das Tier würde sich sicher freuen, wenn man es mit dem Weißwein und anderen erlesenen Zutaten kombinierte. Aber die heftige Mischung mit solch aromatischen und mediterranen Schwergewichten wie Artischocken, Oliven und eben jenen Kapern lässt da wenig Raum. Da freut man sich direkt, dass es auch noch Möhrenjulienne und Kirschtomaten dazu gibt, die das alles etwas abfedern. Zumindest passen die empfohlenen Fusilli gut zu der auch sonst recht stückigen Mischung. Was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, halte ich den alten österreichischen Preis von 8,50 € für deutlich passender.
Insgesamt bleibt das Gericht also hinter meinen Erwartungen zurück: Die Kombination aus Kaninchen (Wild!) und mediterranen Geschmacksgebern ist leider unausgewogen und die Verwendung von so vielen Kapern lässt mich doch am Sinn für aromatisch geplante Gerichte zweifeln. Mein Sinn verrät mir: ein Teelöffel gehackte Kapern wäre völlig ausreichend!
Pasta al cacciatore, 10,00 €, gegessen im Vapiano München Fünf Höfe
“Kaninchenrückenfilet, Zwiebelwürfel und frischer Knoblauch mit Karotten, Artischocken, Oliven und Kapern in einer leichten Weißwein-Sauce. Hinzu kommen frische Kirschtomaten und Petersilie.
Liebt unsere handgemachten Fusilli.”
Das ist also das einzige Special, das uns die Österreicher nicht voraus hatten: Pizza Brie e pere. Eine klassische Kombination aus Birne und Käse, dazu knuspriger Bacon und Grana Padano. Der erste optische Eindruck ist so ganz anders als meine Vorstellung: ich hatte damit gerechnet, dass die „frischen Birnen“ auch frisch auf die Pizza kommen. Im Gegenteil: sie werden mitgebacken und erinnern dadurch ein wenig an Kartoffelstücke. A propos: sowohl die Birnen, der Speck als auch der Brie kommen in relativ großen Stücken auf die Pizza, was es schwer macht, alles zusammen auf eine Gabel zu bekommen. Da wäre es unter Umständen besser, andere Formen zu wählen, sodass man sich die Zutaten nicht auf der Pizza zusammen sammeln muss. Ich könnte mir zum Beispiel die Birne auch sehr gut roh und in dünnen Scheiben vorstellen. Insgesamt beherrscht ein starker Kontrast das Geschmackserlebnis: auf der einen Seite sind die trockenen und sehr intensiven Geschmäcker von Parmesan und Bacon auf einer knusprigen Pizzabasis – auf der anderen Seite die feucht-weichen und eher milden Geschmäcker von Birne und Brie. Damit das Ganze im Mund funktioniert und ein rundes Geschmackserlebnis bringt, darf aber meiner Meinung nach die Pizza nicht zu trocken sein – ich habe mir mit etwas nachträglichem Olivenöl geholfen. Mein spontaner Einfall: ich mache daraus eine Calzone mit einer Art Birnen-Chutney. :)
Mein Fazit: eine gute Pizza, die wirklich lecker ist, wenn sie nicht allzu lange im Ofen bleibt.
Pizza Brie e Pere, 9,00 €, gegessen im Vapiano München Bogenhausen
“Unsere typische Pizza aus dem Steinofen mit unserer hausgemachten Tomatensauce, cremigem Brie, frischen Birnen, Speck, Grana Padano und würzigem Basilikum.”
Da schlug mein halbgriechisches Herz gleich höher: griechischer Joghurt in der klassischen Kombination mit Honig, als Nussersatz knusprige Amarettini und dazu etwas Schokoladensauce. Als ich in der Vitrine das Glas sah, war ich gleich noch glücklicher: endlich wieder eine kleinere Dessertportion wie einst die Mousse au chocolat noisette. Lediglich etwas höher, ansonsten so groß wie die kleinen Trinkgläser im Restaurant. Unten die weiße Masse, durchzogen von einem hauchdünnen Streifen zerbröselter Amarettini, dann wieder Joghurtmasse und obendrauf ganze zwei Finger breit Schokoladensauce. Das sieht nicht nur nach viel aus, das schmeckte leider auch nach viel. Genauer gesagt handelte es sich eher um einen sehr süßen Schokoladensirup, meiner Einschätzung nach aus Kakaopulver, Zucker und Wasser gekocht. Bei jedem Löffelstich ins Glas ronn die Sauce nach unten und breitete sich wie ein Erdölteppich über die eigentlich leckere Joghurtmasse aus. Dass es sich dabei jedoch um echt griechischen Sahnejoghurt mit 10 Prozent Fett handeln soll, bezweifle ich nach wie vor. Dafür war die Masse nicht stichfest genug und auch der typisch cremige Geschmack hat gefehlt. Leider hat sich der Amarettinistreifen als sehr karg herausgestellt und noch dazu war der Honig nur an den Keksbröseln zu finden – der Rest der Masse war eine honigfreie Zone. Insgesamt wurde das Dessert zu sehr vom Schokoladensirup dominiert, der leider die tolle Idee sehr verdorben hat. Auch die Physalis hat’s da nicht mehr retten können: die war nämlich so sauer, dass Michi und ich erst einmal ordentlich das Gesicht verziehen mussten.
Yoghurt al greco, 2,75€, gegessen im Vapiano München Fünf Höfe
“Griechischer Joghurt mit Sahne, Honig und Vanille verfeinert trifft auf Amarettini und auf unsere hausgemachte Schokoladensauce.
Obendrauf gibt’s eine fruchtige Physalis.”
Da ist zunächst mal der Geschmackseindruck von Kapern, jeder Menge Kapern. Die muss man mögen und auch zu meinen Favoriten zählen sie nicht, weshalb ich auf eine eher geringe Menge gehofft hatte. Weit gefehlt: selbst am Ende, nachdem ich einen guten Teil zur Seite geschoben hatte, verblieb ein gehäufter Esslöffel davon in meinem Teller. Kaninchen mit Pasta ist interessant und das Tier würde sich sicher freuen, wenn man es mit dem Weißwein und anderen erlesenen Zutaten kombinierte. Aber die heftige Mischung mit solch aromatischen Schwergewichten wie Artischocken, Oliven und eben jenen Kapern lässt da wenig Raum. Da freut man sich direkt, dass es auch noch Möhrenjulienne und Kirschtomaten dazu gibt, die das alles etwas abfedern. Zumindest passen die empfohlenen Fusilli gut zu der auch sonst recht stückigen Mischung.
Insgesamt bleibt das Gericht hinter meinen Erwartungen zurück: Die Kombination aus Kaninchen (Wild!) und mediterranen Geschmacksgebern ist leider unausgewogen und die Verwendung von so vielen Kapern lässt mich doch am Sinn für aromatisch geplante Gerichte zweifeln. Mein Sinn verrät mir: ein Teelöffel gehackte Kapern wäre völlig ausreichend!
[…] Januar und Februar gab es bei Vapiano die Special-Pizza “Brie e Pere” – Brie und Birne. Damals hatte […]