Rechtzeitig zum letzten Wiesn-Wochenende gibt’s noch einen Beitrag für den geneigten Biergartenbesucher.
Im August hatte ein sehr lieber Freund Geburtstag – durch das Sommerwetter gestützt, sollte die Feier im Biergarten stattfinden und er bat um Beteiligung am “Buffet”. Die Bayerische Biergartenverordnung erlaubt es uns zum Glück, den Tisch mit leckeren Sachen vollzustellen, solange wir die Getränke vor Ort kaufen. Davon, dass die Biergartenidee leider ins Wasser gefallen ist, möchte ich nicht sprechen, dafür aber umso lieber von meinen Brotzeit-Favoriten zum Ende der Biergarten-Saison: Wurstsalat, Obatzda und Mini-Brotzeit-Knödel.
Man unterscheidet zwar bisweilen zwischen Bayerischem und Schweizer Wurstsalat, aber da der Unterschied sich hauptsächlich auf den Käse bezieht, findet man auf den meisten bayerischen Speisekarte beide Varianten. Das Tolle: da passt eigentlich alles zusammen und man kann nach Belieben kombinieren. Schweizer Wurstsalat kommt in der Regel mit Lyoner und Emmentaler daher, bayerischer hingegen mit Regensburgern und ohne Käse. In meinem Wurstsalat landet in der Regel eine Geflügel- oder Schinkenfleischwurst und auf jeden Fall Käse und Gewürzgurken. Was bei keiner Variante fehlen darf, sind hauchdünne Zwiebelringe.
Der Wurstsalat wird mit einer einfachen Mischung aus Essig und Öl, Salz und Pfeffer angemacht. Von diesem sogenannten Wurstsalat-Stand braucht es reichlich – in der Gastronomie werden die Wurstscheiben darin in der Salattheke aufbewahrt – sie “stehen” also in ihrer Marinade. Es ist kein Problem, den Essig-Stand mit einem Teil Wasser herzustellen, da 5%iger Essig fast schon zu sauer für diese Mahlzeit ist. Alternativ eignet sich auch ein Schluck Wasser von den Essiggurken, um den Stand zu strecken. Ich finde, er sollte nur so sauer sein, dass man ihn auch noch mit Genuss auflöffeln kann ohne dass man das Gesicht verzieht. Der fertige Wurstsalat darf ruhig eine Weile ziehen, damit sich der Geschmack gut verteilt.
Bei Fool for Food steht das ausgezeichnete Obatzda-Rezept von Alfons Schuhbeck mit Birnen und Frischkäse – kein Grund für mich das noch mal aufzuschreiben; lest es durch, macht es nach und genießt. Bei meinen Freunden hat es reißenden Absatz gefunden. Bei mir natürlich auch. ;)
Ich wollte bei dem Geburtstag noch etwas auf den Tisch bringen: es sollte biergartentauglich sein und niedlich aussehen. Ich bin ein großer Fan von Laugengebäck und so sind auch die kleinen Knödel eine Zeit in Lauge geschwommen – die gewünschte Bräunung hat sich allerdings nicht eingestellt. Ein wenig Recherche zeigt: die benötigte Natriumcarbonatlösung entsteht nur doch Kochen von Natron und Wasser – doch wie lange muss die Lösung kochen, bevor sie den gewünschten Effekt auf das Gebäck hat? Hier kommen also meine Mini-Brotzeit-Knödel, die zwar brauner hätten sein können, aber trotzdem schön knusprig waren.
für ca. 30 Mini-Brote
300 g Mehl
150 ml lauwarmes Wasser
1/2 Würfel Hefe
1/2 TL Salz
1 gehäufter EL Butterschmalz
2 EL Natron auf 1 Liter Wasser
Streusel (Salz, Mohn, Sesam, Kürbiskernschrot etc.) nach Belieben
Mehl in eine Rührschüssel geben und eine Mulde eindrücken. Die Hefe mit etwas Zucker im Wasser auflösen und in die Mulde geben. Mit einer Gabel etwas Mehl einrühren, bis eine sehr dünne Teigmasse (“Dampferl”) entsteht. Zugedeckt an einem warmen Ort oder im warmen Ofen 15 Minuten gehen lassen.
Das Dampferl sollte in der Zwischenzeit Blasen geschlagen haben. Salz und Butterschmalz zugeben und alles zu einem glatten, elastischen Teig verkneten, nochmals zugedeckt 20 Minuten gehen lassen. Etwa drei Zentimeter große Bällchen rollen und auf einem bemehlten Brett lagern. Backofen auf 200 Grad vorheizen.
In einem Topf Wasser zum Kochen bringen und mit der entsprechenden Menge Natron erneut aufkochen, einige Minuten sprudeln lassen und herunterschalten. Mit einer Schaumkelle der Reihe nach die Bällchen für eine halbe Minute in die Lauge geben und wieder herausnehmen, auf einem Backblech mit Backpapier in ausreichendem Abstand auslegen.
Die Mini-Brotzeit-Knödel mit grobem Salz, Sesam etc. bestreuen. Zirka 10 Minuten bis zur gewünschten Bräunung im Backofen backen. eat it. love it.
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